Fr, 19.07.2019

RU-1Für dieses Wochende geht es nach Russland. Alle Unterlagen haben wir zusammen und starten gegen 10:00 h mit dem Jimny, nachdem wir noch das Hotel online reserviert haben. Am Hotel hätte es auch einen Stellplatz für Wohnmobile gegeben ( info@baltica-hotel.ru ).

Wir haben jedoch entschieden das WoMo und den Hänger auf dem Campingplatz zu lassen und nur mit dem Jimny zu fahren. Wieder Stop-and-Go vor Danzig, aber dann geht es auf die Autobahn, die Grenze erreichen wir gegen 12:30 h. Es wird schon klar, hier trifft Ost und West aufeinander. Die polnischen Grenzer fertigen langsam, gründlich und mit angestrengter Miene ab. Es folgt das Niemandsland, bestimmt 700 m. Vor Russland gibt es erst einmal einen gelben Plastikstreifen, dann öffnet sich eine Schranke und es geht weiter zur Warteschlange.

Chaotisches Ausfüllen von drei Formularen, vielleicht wollen Sie wissen, ob wir tatsächlich schreiben können, den das Prozedere ist dreimal zu wiederholen. Die Frage nach Gepäckstücken hatten wir wahrheitsgemäß beantwortet, jedoch war mit diesem Begriff das Auto gemeint, daher wieder auf Anfang. Das verspiegelte Panzerglas mit phonetisch dämpfender Wirkung war zu begrüßen, ohne hätte wohl der Schlagstock unser Ausfüllen beschleunigt. Also, wenn die Polen schon angestrengt guckten, ging es hier von der hochgezogenen Augenbraue zum finsteren Gesichtsausdruck in Begleitung lautstärkster Äußerungen. Eigentlich ganz gut, dass wir kein Russisch können.

Nach 3 h haben wir es hinter uns und sind tatsächlich in Russland. Wir werden mit einer perfekt ausgebauten Straße überrascht. Die Schilder am Rande zeigen eine EU-Beteiligung, mangels Russisch lässt sich das nicht weiter aufklären.

Das Hotel erreichen wir gegen 16:00 h. Mit ein bisschen Englisch geht es auch ganz gut. Es ist eine Hochzeitsgesellschaft anwesend, abends wird es laut, aber unser Zimmer liegt im 7.Stock. Ganz gut, dass wir Businessclass gewählt haben (3100 RUB : 70 = 44,28 €). Es bleibt preisgünstig. Und dann sagen wir mal so: Der Preis entspricht dem Standard. Eine Erinnerung an DDR-Zeiten wird wach, die Badheizung ist nicht abstellbar, es gilt: Alwa

ys on.

 

Wir wollen die Zeit nutzen, direkt vor dem Hotel halten zwei Buslinien. Wir nehmen den Minibus, eng, voll, heiß, erstaunlicherweise auch Stehplätze. Dafür kostet die Fahrt 26 RUB, also 37 Cent. Hervorzuheben ist die sichere, aber unbedingt entschlossene Fahrweise des Busfahrers, seid versichert, der wird niemals unpünktlich sein. Übrigens darf man in der Stadt auch 60 km/h fahren.

Auf der Fahrt wird uns klar: Keine Ahnung wo das Zentrum ist, trotz kleinem Stadtplan! Er enthält zwar das Zentrum, aber nicht die Peripherie. Renate verständigt sich mit internationalem Grimassenschneiden, Handfuchteln und Englischbrocken im Bus, so dass wir tatsächlich wissen wo wir aussteigen müssen.

Der erste Weg führt zum Geldautomaten, der nimmt sogar die Standard-EC-Karte. Überrascht verfolgen wir das Rattern der Bereitstellung des Geldes. Wir glauben schon an den Jack-Pot und in der Tat gibt es einen richtig dicken Packen Geldes. Da wir den Umrechnungskurs noch nicht präsent hatten und ausschließlich kyrillische Informationen angeboten  wurden, hatten wir – wie beim Lotto – die 10.000 gewählt.

Ein wenig Bummeln, aber der Hunger meldete sich, die Wahl des Restaurants war vielleicht nicht so glücklich. Lange Wartezeit, aber das Essen war okay. Vielleicht hätten wir eher eine Shisha-Pfeife ordern sollen, dass ging – mit persönlicher Beratung – an den Nebentischen wesentlich flotter.

Gegen 22:00 h sind wir zurück am Hotel, auch hier Minibus, aber dieses Mal entspannter.