Mi, 18-09-2019

Renate fährt morgens nach Tübingen, ich bleibe am WoMo – ausruhen, werde später noch was unternehmen.

Renate: Zuerst besuche ich im Stadtmuseum die Ausstellung: weiblich – wissbegierig – wagemutig. Sie zeigt bedeutende Tübinger Frauen aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts. Hier ein Zitat von der Museums-Website: „Im Rahmen des Jubiläumsjahres „100 Jahre Frauenwahlrecht“ nimmt das Stadtmuseum Tübingen die Lebenswege intellektueller Frauen in den Blick. Die Doppelausstellung beleuchtet verschiedene weibliche Lebenswelten des akademischen Tübingen im 20. Jahrhundert. Das Stadtmuseum dankt der Kreissparkasse Tübingen für ihre Unterstützung des Projekts.

Der erste Ausstellungsbereich „Tübinger Töchter“ widmet sich den Studentinnen an der Universität ab 1900, ihren Netzwerken und ihrem Verhältnis zum Verbindungswesen. Der zweite Ausstellungsbereich „Die Buchhandlung Gastl“ erinnert an die Geschichte der bekannten Buchhandlung und an ihre Protagonistinnen von den 1950er-Jahren bis in die 1980er-Jahre, als die Buchhandlung ein geistiges Zentrum Tübingens abseits der Universität war.

Tübinger Töchter

Dieser Ausstellungsteil zeigt, wie Frauen um 1900 begannen, sich die Tübinger Universität als Gesellschaftsraum und Lernort zu erschließen. Auf die erste außerordentliche Gasthörerin Maria Gräfin von Linden 1892 folgten ab 1904 auch einzelne regulär immatrikulierte Studentinnen. Diese schlossen sich – wie ihre männlichen Kommilitonen – bald zu Verbindungen zusammen. Zeitgleich bewegten sich sogenannte Couleurdamen als Begleiterinnen und Tanzpartnerinnen in den Kreisen der männlichen Verbindungen. Bis zu den ersten Doktorandinnen und Hochschuldozentinnen sollten aber noch Jahrzehnte vergehen. Erst 1970 erhielt mit Elfriede Aulhorn die erste Frau einen Lehrstuhl in Tübingen. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Arbeitskreis Tübinger Verbindungen e.V., dazu ist ein 100-seitiger Katalog erschienen.

Die Buchhandlung Gastl

Die legendäre Tübinger Buchhandlung war das gemeinschaftliche Lebenswerk zweier Frauen: 1949 gründeten die belesene Buchhändlerin Julie Gastl und die promovierte Anglistin Gudrun Schaal eine Buchhandlung mit Schwerpunkt Geisteswissenschaften. Das Geschäft am Holzmarkt entwickelte sich zu einem Treffpunkt von Akademikern und Literaten. Zu ihren Freunden zählten das Ehepaar Bloch und der Lyriker Paul Celan. In zahlreichen gelehrten Diskussionen in der „Theologie“, einem der Verkaufsräume, übten die beiden Damen sogar Einfluss auf die Hochschulpolitik aus. Über drei Jahrzehnte hinweg verfolgten die Buchhändlerinnen mit Fachkenntnis, Willensstärke und Großzügigkeit ihr Ziel: die richtigen Bücher an die richtigen Leser zu bringen. Der Ausstellung liegt vor allem Gudrun Schaals Nachlass zugrunde, der 2012 an die Universitätsstadt Tübingen überging. Viele ehemalige Angestellte, Weggefährten und Angehörige der beiden Gründerinnen haben zusätzliche Leihgaben beigesteuert und ihre Erinnerungen geteilt.“

Quelle: https://www.tuebingen.de/stadtmuseum/16923.html

Weiter geht es mit Stadtbummel, Mini-Shopping, aber mehr gucken als shoppen. Zurück am Campingplatz gegen 14:30 h.

Norbert: Die Landschaft um den Campingplatz bietet mit den vielen Wirtschaftswegen eine Wanderung durch die unmittelbare Umgebung an. Google-Maps zeigt einen Aussichtspunkt in der Nähe. Nach etwa 40′ ist er schon erreicht, die Aussicht ist schön, aber natürlich nicht mit den Alpen vergleichbar.

Zurück geht es an einer Versuchsfläche zur Offenhaltung der Landschaft vorbei, einige Fotos, insbesondere von einer Blumenwiese. Es fällt auf, dass keine Randstreifen-Biotope angelegt sind, vielleicht kommt das noch. Auffällig sind auch sehr zahlreiche Greifvögel, einige tragen offenbar Revierstreitigkeiten aus. Vorboten des Winters?

Ein Einkauf ist noch nötig, Edeka in Trochelfingen versorgt uns. Der Grill im WoMo macht Frikadellen und Hähnchenkeulen – hier Schlegel genannt, heiß und damit essbar.

Überhaupt ist der Dialekt mehr als gewöhnungsbedürftig, der Einkauf an der Wursttheke war durch ausführliche Vokabelabstimmungen geprägt.

Abends natürlich wieder Monsieur Poirot. Die Folgen sind mir bekannt, obwohl der Mond draußen noch sehr hell ist, versuche ich nach 22:00 h noch einige Sternenfotos, die Stelle ist ideal, fast kein Streulicht, aber leider ist der Mond zu hell.

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