Das Wetter bleibt schlecht, das Islandtief ist wohl stationär, weitere Fronten werden durchziehen, es wird wohl einige Zeit so bleiben. Wir wollen weiter, Ziel: Bergen.
Vorher geht es aber noch einmal mit der ganzen Fuhre durch den Byfjordtunnel, Stavanger hat ein (das!) Ölmuseum. Norwegens Reichtum gründet sich auf die Offshore-Ölindustrie, die im Museum offensiv kritisch dargestellt wird. Selbstverständlich gestaltet sich die Parkplatzsuche mit dem Gespann (11 m Länge) schwierig und wir bleiben unsicher, obwohl wir den Parplatz bezahlt haben, ob wir denn auch so stehen dürfen.
Bilder: https://wordpress.hol-den-ball.de/piwigo
Im Dauerregen geht es zum Museum , es ist so gut besucht, dass die Warteschlange schon im Regen steht, aber nach 20 Minuten dürfen wir auch hinein. Corona reglementiert die Anzahl der zugelassenen Besucher, daher die Wartezeit.
Innen sind nicht alle Teile zugänglich (Corona), wir starten mit dem Einführungsfilm, von dem ich technische oder geschichtliche Darstellungen erwartet hatte. Am Beispiel eines Vater-Sohn-Konfliktes wird jedoch die problematische Seite der Ölgewinnung (lebensgefährliche Arbeitsbedingungen, Trennung von der Familie, Verführung durch den plötzlichen Reichtum) aufgezeigt. Überraschend, aber mit diesem Einstieg ist eine kritische Grundstimmung erzeugt, wir laufen mir einem anderen Blick durch das Museum, gleichwohl bleiben die technischen Möglichkeiten der Unterwassser-Ölgewinnung zwingend beeindruckend. Eine vollständig für uns unsichtbare Technologie, die bestenfalls mit der Kohleförderung und Stahlerzeugung im Ruhrgebiet zu vergleichen ist und das zu den Hochzeiten der Industrialisierung. Mein Geburtsort Essen hatte mal 51 Zechen, hier war die „Technologie“ an den überall präsenten Fördertürmen erkennbar, vom Öl sieht man bestenfalls mal den Tanker an der Nordsee.
Um 15:30 h geht es im Dauerregen wieder auf die E 39 und natürlich wieder durch den Byfjordtunnel. Nicht nur die Tunnel in Norwegen bestimmen die Reiseeindrücke, auch die vielfältigen Fährverbindungen gehören ebenso dazu. Die erste Fähre erreichen wir minutengenau vor dem Ablegen (Mortavika nach Arsvagen, 20 min), von Sandvikvag nach Halhjem sind es nur wenige Minuten Wartezeit, die Überfahrt von 50 min gestattet es ein Abendessen im WoMo zu bereiten. Nach Bergen ist es noch ein Stück, wir erreichen den Campingplatz Bratland (7 km südöstlich von Bergen) gegen 21:00 h, dennoch ist geöffnet und wir erhalten einen guten Platz. Nach dem Abpacken und Einrichten noch ein Absackerbier, die Fahrt war schon anstrengend.