Schauerböen, sonst gute Sicht – und viel mehr ist zu diesem Tag eigentlich nicht zu sagen. Trotz anhaltender Regenschauer machen wir uns um die Mittagszeit auf den Weg zum Handwerkermarkt in Innichen. Wir parken nähe Centrum kostenpflichtig aber eben nah an der Veranstaltung.
Überrascht von der Vielzahl historischer Rennräder lernen wir, dass ein Nostalgierennen stattgefunden hat. Die Pedalisten zeigen bei erbärmlichem Außenzustand – Typ nasser Hund mit langem Fell, der sich im Schlamm gewälzt hat – Anzeichen innerer Erleuchtung, zumindest lässt das Grinsen im Gesicht keine andere Interpretation zu. Es sei ihnen gegönnt, erschließt sich uns aber nicht wirklich.
Der Markt ist recht übersichtlich, ob es wirklich Handwerk ist sei dahingestellt. Wir besuchen San Candido, dreischiffige romanische Kirche, geht zurück bis 1140, tatsächlich reine Romanik, bedeutende Krypta, die jedoch als Taufkapelle genutzt wird. Vielleicht ist die Interpretation: Krypta auch falsch. Die Kirche ist von Familiengrabstätten umgeben. Direkt neben dieser romanischen Kirche steht ein Barockbau, der Innenraum ist durch Gitter abgetrennt. Der Kontrast überladener Barock am Übergang zum Rokoko gegen die Sachlichkeit der Romanik könnte kaum größer sein, zumal die räumliche Nähe den Vergleich geradezu aufdrängt.
Ist der Vergleich zulässig (Bezug Kirchen): Hier die verschwenderischen Horden der Kreuzfahrer (30 Sorten Käse!), die zu Tausenden in Venedig einfallen und direkt daneben der Backpacker der ebendort wegen Kaffekochens verhaftet wurde?
Bei einem Kaffee in einem zu lauten Cafe lassen wir die Eindrücke sacken, das Naturkunde Museum DoloMythos sparen wir uns, der Andrang schreckt schon von außen ab.
Gegen Abend lässt der Regen etwas nach, eine kleine Wanderung (Norbert) Nähe Campingplatz führt durch die Stille des Waldes. Viel Windbruch erinnert daran, die Natur kann auch anders.