Wir besuchen Golzow mit dem kleinen Museum der Langzeitdokumentation: Die Kinder von Golzow. Ich (Norbert) war von dem Originalschneidetisch beeindruckt, der sogar für uns in Betrieb genommen wurde. Filmproduktion auf 35 mm war ein echtes Handwerk und forderte erhebliches Expertenwissen.
Die Dokumentation beginnt in DDR-Zeiten mit Kindergarten/Einschulung der Kinder von Golzow und war auf die Beobachtung der Entwicklung einer ganzen Generation, also etwa 25 Jahre angelegt. Sie endete ein paar Jahre nach der Wende. Im Museum werden einige Lebenswege nachgezeichnet. Wir geben gern und deutlich eine Empfehlung für das Museum.
Google weiß Alles, von 16:47 – 17:21 waren wir im Kolonisten-Kaffee in Neulietzegöricke, guter Kaffee und Kuchen, der Ort geht auf eine Initiative von Fredericus Rex (FR) zurück, der das Oderbruch gegen Hochwasser schützen wollte und so erst eine sinnvolle Besiedlung ermöglichte. Von Neulietzegöricke weiter auf Empfehlung von Renate zum Theater am Rand. Eine skurrile Spielstätte, die von außen den Ideen eines verarmten Hundertwasser entspricht, aber zum Schluss der Vorstellung eine besondere Überraschung bereithielt.Gegeben wurde eine Lesung aus „Djamila“ von Dchingis Aitmatov. Thomas Rühmann las, Tobias Morgenstern gab den Universalmusiker, was manchmal von der Musik etwas überfrachtet wirkte.
Zur Überraschung: Da die Lesung wegen des Wetters nicht in den Außenanlagen stattfinden konnte, wurde der rustikale Innenraum genutzt. Die Funktion des hinteren Vorhangs erschien als übliche Verdunklungsabdeckung, damit die Protagonisten entsprechend ausgeleuchtet werden konnten.Mit dem Schlusswort fuhr jedoch dieser Vorhang komplett zur Seite und öffnete den freien Blick in die Landschaft, natürlich mit Sonnenuntergang. Hier ist vorbehaltlos zu bestätigen, ein berührender Moment. Auch hier eine Empfehlung, auch wenn die Lesung selber vielleicht emotionsgetragener hätte sein können.
Die Überlandfahrt zurück, mit bereits aufziehendem Nebel, führte noch zu interessanten Wildbegegnungen.