Strahlendblauer Himmel begrüßt uns am Morgen, fast könnte man schon draußen frühstücken, wir kommen nur langsam in die Gänge, die lange Fahrt wirkt wohl noch nach. Duschen macht wach, nach dem Frühstück wird der Jimny abgeladen, damit sind wir mobil.
Die erste Fahrt geht zum Lebensmitteleinkauf und ein wenig über Land. La Carlota hat aber auch ausreichend Läden, so dass weite Fahrten nicht nötig sind, könnte man auch mit dem Fahrrad machen (2 km).
Imbiss und Siesta am Platz, erst gegen 16:30 h starten wir noch zu einer Tour, spontan lockt: Embalse de la Brena, ein Stausee, nicht allzu weit weg. Auf dem Weg passieren wir eine wirklich große Photovoltaik- und Solarthermieanlage. Wir biegen ab und fragen, ob eine Besichtigung oder weitere Informationen erhältlich wären. Leider geht das nicht, stattdessen erhalten wir den Hinweis, man könne die ganze Anlage umfahren. Es folgt eine erste Bewährungsprobe für den Jimny, Löcher bis 60 cm Tiefe sind auf der „Straße“ vorhanden.
Ein weiterer Stop schließt sich bei einer stillgelegten Ölmühle an, zahlreiche Storchennester sind bewohnt, eine ganze Storchenkolonie sorgt für Nachwuchs. Überhaupt fällt auf, dass wohl ein Konzentrationsprozess stattgefunden hat, riesige Felder mit Monokulturen dominieren, einzelne Häuser verlieren sich und sind nur selten zu sehen. Vielleicht wohnt man auch im Ort und bewirtschaftet nur noch die Felder.
Am weiteren Weg liegt Posadas, die Straße würde durch den Ortskern führen, die Guardia Civil hat gesperrt, wir werden umgeleitet, aus dem Augenwinkel sehen wir, offenbar gibt es einen Umzug durch die Stadt.
Durch die bunten Kostüme, auf die wir nur einen kurzen Blick erhaschten, angelockt, parken wir und sind auf einmal mitten im spanischen Karneval und das drei Tage nach Aschermittwoch. Plötzlich erscheint uns der deutsche Karneval recht uninspiriert, hier sind es detailreiche, selbst gefertigte Köstüme, stets themenbezogen, ganze Gruppen haben sich herausgeputzt, z.B. gibt es ein ganzes Schachspiel, natürlich sind die Bauern die Kinder, die Eltern die Offiziere (Springer, Turm, Läufer). Oder die „Legomännchen“, die Ägypter, Charlie Chaplin und die Golden Twenties, selbst die Presse kommt im Nadelstreifen mit Plattenkamera, aber natürlich auch mit modernem Equipment.
Die Sambagruppe heizt ein und das in einem Dorf mit nicht mehr Einwohner als Emmerich Elten.
Nach vielen Fotos im warmen Abendlicht, geht es dann doch noch zur Staumauer. Vielleicht ist hier der Hinweis sinnvoll, dass innerstädtisch die Geschwindigkeit der Autos durch sehr steile und hohe Drempel reguliert wird, da sollte man schon aufpassen, so einen Drempel ignoriert man nur einmal.
Die Straße über die Staumauer ist gesperrt, die kurvenreiche Strecke rechts vorbei führt am Club Nautico de Cordoba vorbei, bisschen absurd, liegen die Schiffe doch 20 m oberhalb des aktuellen Wasserstandes, der Stausee ist halb leer. Die Straße endet an einem Gebäude, das wohl mal ein Informationszentrum war, das angeschlossene Restaurant ist jetzt zum Sonnenuntergang sehr gut besucht, Preise moderat. Wir nehmen uns vor, hier vielleicht an einem anderen Tag einzukehren.
Für den Abend hatten wir zum Grillen eingekauft, das wird jetzt auch in der einsetzenden Dunkelheit umgesetzt. Bisschen kühl draußen, aber lecker.