Freitag, der 05.07.2024

Lauwersoog – Zoutkamp
Wetter: 7/8, Schauer

Gegen 07:00 h schon wach, N noch zum Duschen, ablegen bei jetzt immer noch starkem, aber angenehmen Wind, gestern noch 4 Schrauben ersetzt. Unterwegs schon einige Schauer, beim Anlegen und auch später trocken. Frühstück, chillen, dann ins  Dorf. Besuch des Visserijmuseums Zoutkamp. Holen wir etwas aus, der Name bedeutet „Salzfeld“, was wohl auf eine Salzgewinnung hindeutet. Der 80 jährige Krieg und auch die Franzosen sparen wir hier aus. Zoutkamp muss einen schönen Ortskern gehabt haben, >1850 bestimmte die Fischerei das Leben, in der Verarbeitung des Fisches fanden auch Frauen Arbeit. Ebenfalls im 19. Jhdt. gab es eine intensive Muschelfischerei, nicht zum Essen, vielmehr wurden die Muschelschalen in Kalkofen gebrannt. Im 20. Jhdt. kommt das Krabbenfischen auf, beschleunigt durch die Verwendung schneller motorbetriebener Trawler. Krabben pulen wurde in Heimarbeit erledigt, eine Zuverdienstmöglichkeit von Hausfrauen, nur als Fakt genannt. Bis in die 1960er Jahre war Zoutcamp ein Fischerdorf, dann kam der Abschlussdeich, die Fischtrawler und Krabbenfischer, bis auf einige wenige, verlegten nach Lauwersoog (vergl. Urk), deren Kennzeichen ZK wurde aber beibehalten. In den 60er  wurden auch zahlreiche Häuser im Ortskern abgerissen, übrigens ohne Bürgerinitiative, kein Lurch musste umgesiedelt werden, man war einverstanden. 13 Häuser wurden gerettet und stehen heute wiederaufgebaut im Außenbereich des Zuiderzeemuseums Enkhuizen. Noch mal zurück zur Krabbenfischerei, um 1900 wurden 2 Unternehmen gegründet Heidema und van der Ploeg, Fusion nach dem 2. Weltkrieg: HEIPLOEG. Es gab außerhalb Zoutkamps ein Werk, welches für einige Zeit die größte Krabbenverarbeitung Europas war, bis Ende der 80er familiengeführt. Sicher keine Kinderarbeit mehr. Und heute? Die Krabbe reist gut gekühlt (Energie!) weiter als mancher TUI -Tourist, nämlich nach Marokko und wieder zurück. Zur Kinderarbeit dort kann ich mich nicht äußern.

Fischereimuseum: Eingerichtet im alten Tonnenlager zeigt es die Geschichte von Zoutkamp und der Fischerei, nicht sehr groß und ein bisschen durcheinander, aber sehenswert. Derzeit Sonderausstellung (zusammen mit weiteren 12 Museen in NL) 200 Jahre KNRMI, also die Geschichte des niederländischen DGRSZ, beeindruckend, denn es ist zu bedenken, dass auch bei schwerer See und Sturm gerudert und gesegelt wurde, sagen wir mal die ersten 100 Jahre . Schwere Boote wurden mit 8 Pferden zum Wasser gezogen und später wieder an Land. Ein Knochenjob. Auch die Neuzeit bis zum Hubschrauber wird dargestellt. Im Hof, sehr sehenswert, Siegerlida’s Hoeske original erhalten du eingerichtet von etwa 1900. Siegerlida muss recht klein gewesen sein, jedenfalls erschien es uns wie im Maßstab 2:1. Nach dem Museum im Restaurant, Getränk und Borrel, auf dem Rückweg Einkäufe, Chillen, Abendessen mit Fisch aus Zoutkamp, Viertelfinale EM, Deutschland verliert im spannenden Spiel 1:2 gegen Spanien.

Zeit / h Logbuch Motor/ h
08:00 ab Lauwersoog 2199,3
08:36 VO 26 – 13 Miite FW passiert  
09:40 Schiff fest YH Hunzegat (Zoutkamp) 2201,1
10:00 verlegt an Kopfsteiger E 2201,3
Tag / Motorstunden Tour / Motorstunden Gesamtlaufzeit Motorstunden
3,0 36,6 383,2
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