Verabschiedung bei Axel, Anna, Lorena und Leonard und zunächst über Land Richtung Gent. Vorher jedoch Stop Over in Ersel und Ersatz für die Tagfahrlampen 21/5 W Glassockel W3x16q erworben.
Fotos: https://wordpress.hol-den-ball.de/piwigo/index.php?/category/150
Frühstück direkt hinter der Grenze, erneut Lampen ausgebaut und beide Glühlampen ersetzt. Test: weiter keine Funktion, aber später – leuchtet das Tagfahrlicht nur in Fahrt? – zeigt die Spiegelung im Heck eines vorausfahrenden Fahrzeug: Tagfahrlicht an, Problem gelöst. Später werden wir auf dem Campingplatz die alten Glühlampen ohmseitig durchmessen und jetzt ist im Gegenlicht auch der abgerissene Glühfaden (21 W) erkennbar, vorher natürlich nicht.
Wegen der Enge der Straßen und vieler Kreisverkehre und Ortsdurchfahrten gehen wir auf die Autobahn, mautfrei bis Antwerpen und landen noch vor Antwerpen im Stau – Delay-Time 20 min.
Wir erreichen Gent gegen Mittag und durchqueren vor der Einfahrt zum Campingplatz noch die umfangreichen Vorbereitungen für den Lauf Gent 10 Mijl am Sonntag, so dass wir befürchten keinen Platz zu bekommen. Ist unbegründet, der Nachsaison-Campingrentner rennt nicht. Platz einfach, Stellplatz ok, sehr langes Kabel zum Strom notwendig, Verlängerung (30 m) kommt zum Einsatz.
Sonntag, der 14.09.2025
In der Nacht und am Abend vorher Regenschauer, windig. Wir leihen ein einfaches Fahrrad, natürlich muss N die Muskelkraft aufbringen, R muss darauf hingewiesen werden, auf den Abstand zu achten.
Auch ist heute Open Monumenten-Tag, wir hatten abgesprochen zur „Zentrale“ der Organisation zu fahren, R hat das vergessen, nach einiger Irrfahrt kann R die Stelle finden und wir erhalten Unterlagen. Wir trennen uns, denn die Irrfahrt hat nicht gerade zur Entspannung beigetragen.
N besucht Sint-Pieterskerk und das daneben liegende ehemalige Kloster. Mit dem Schlichtrad weiter durch den Citadelpark, aber den kann man ja eigentlich immer besuchen. Schon auf dem Rückweg, bietet sich der Besuch der Oper an. Sie liegt am Platz Kouter.
Ein wenig skeptisch, aber dann überrascht folgt N dem Besucherstrom.
Exkurs (Wiki): „Die Koninklijke Opera van Gent wurde 1840 nach Plänen von Louis Roelandt errichtet. Das Haus verfügt neben dem Großen Saal über drei weitere Räume, die für Konferenzen und Bankette genutzt werden können: das Foyer, die Redoute und den nach Jean-Baptiste Lully benannten Saal. Seine monumentale französische Architektur führt zum großen Saal, in dem Opern und Ballette inszeniert werden und Konzerte und Kongresse stattfinden. Das Haus hat eine längliche L-Form und wurde von den renommiertesten Pariser Ausstattern der Zeit, Humanité-René Philastre und Charles-Antoine Cambon dekoriert. Die ursprüngliche Kapazität des Raumes von 1800 Plätzen wurde bei den Renovierungen zuletzt auf 965 mit erheblich besserer Sicht reduziert. Der Kronleuchter misst 3 × 4,5 m und verfügt über 84 Lampen. Die Kuppel ist in Trompe-l’œil-Manier bemalt.“
Nicht nur Bühne und Zuschauerraum mit Logen sind geöffnet, auch die Baustelle der aktuellen Renovierung (Aufgang) ist zugänglich. Die Räume, wie im Zitat beschrieben, erschließen sich eher über die Fotos.
Da R das Fahrrad mit der Handyhalterung hat, geht es „einhändig“ und mit Google-Hilfe zurück zum Platz.
R berichtet:
Besuch des Wintercirkus erbaut 1885 vom Architekten Emile de Weerdt zur Unterhaltung der städtischen Bevölkerung. 1920 aber brannte das Gebäude völlig ab. 3 Jahre später wurde es wieder aufgebaut. Nach dem 2. Weltkrieg öffnete Ghislain Mahy seine Autowerkstatt, die bis 1978 dort geführt wurde. Leider ging die Zirkuseinrichtung völlig verloren. Heute öffentlich zugänglich, im unteren Teil ist ein Konzertsaal eingerichtet.
Hotel dˋHaane-Steenhuyse als Stadthaus der Familie war über mehrere Häuser verbunden. Sehr reich ausgestattet,weilte hier sogar der französische König Louis der XVIII . Er regierte von hier seinen Hofstaat während seiner Verbannung.
Ich radelte weiterdurch die Stadt und bummelte an den Schaufenstern vorbei. Eine Rast mit Minipizza und Cappuccino im Eat Love an der Lelei war nötig.
Bericht R Ende
Abends, bei weiteren Schauern und viel Wind, Basketballendspiel Deutschland -Türkei, sehr spannend, erst in den Schlußminuten gelingt D der Sieg, 88:83 (40:46). Dennis Schröder (Kapitän) kann also am Montag seinen 32. Geburtstag und den Sieg feiern.
Kommunalwahl NRW war auch ein Ereignis, der Server des KRNZ Moers kann wieder kein Loadbalancing, WDR Sondersendung liefert aber erste Ergebnisse.
Stichwahl mit AfD-Kandidaten in Gelsenkirchen, Duisburg und Hagen. AfD verdreifacht Ergebnis, Etablierte gehen mit Siegesnachrichten vor die Presse, SPD will nicht verstehen, dass sie verloren haben, Grüne unterirdisch.
Emmerich, Elten und Kleve Sitze: CDU 17, SPD 10, Grüne 4, FDP 2, BGE 2, AfD 6, Linke 1, Freie W 4 (Rat Emmerich)
Kukulies als Bürgermeisterkandidat fast 12 %, Stichwahl CDU – SPD. Sehr geringe Wahlbeteiligung, etwa 30 %. AfD, wie in NRW gesamt, stark im Kommen, ist jetzt auch am Niederrhein die dritte Kraft.
Montag, der 15.06.2025
Gemütlicher Start in den Tag, gegen 12:00 h N mit dem Rad, R mit dem Bus zum Industriemuseum. Dieses ist erstaunlicherweise Montags geöffnet. Der Link: https://www.erih.de/da-will-ich-hin/site/industriemuseum beschreibt es ganz gut.
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Das Industriemuseum hat seit 1990 seinen Platz in der ehemaligen Baumwollspinnerei Desmet-Guéquier. Das Gebäude aus dem Jahr 1905 ist Ausdruck einer Epoche, in der Gent als das „Manchester des Kontinents“ galt. Die Objekte, Dokumente und Maschinen des Museums umspannen einen Zeitrahmen von 1750 bis heute. Sie illustrieren die Geschichte der industriellen Gesellschaft, in der wir heute leben. Zu den herausragenden Ausstellungsstücken gehört eine Spinnmaschine des Typs Mule Jenny, die der Genter Fabrikant Lieven Bauwens um 1800 aus England nach Gent schmuggelte und damit die erste industrielle Revolution in Flandern einleitete. Die Gegenwart veranschaulichen so genannte intelligente Textilien aus synthetischen Stoffen, die in Flandern gefertigt werden.Ballenbrecher, Schlagmaschine, Streckbank: Was sich anhört wie das Instrumentarium einer Folterkammer, ist in Wirklichkeit der Maschinenpark einer historischen mechanischen Baumwollspinnerei. Eine ganze Etage widmet das Industriemuseum in Gent der Textilfabrikation. Der Grund: Baumwolle war der Motor der industriellen Entwicklung des Ortes.
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Mitarbeiter des Museums bedienen einen mechanischen Webstuhl, sind aber mit sich selbst beschäftigt, Publikum interessiert nicht. Persönliche Highlights: Die „gotische“ Dampfmaschine, Transmissionsantrieb, die detailierte Darstellung von Garn- und Tucherzeugung.
Im ersten Stock die Sonderausstellung Typefaces, also Schriftarten. Mehr eine Übersicht in künstlerischer Darstellung. N vermisst das Aufzeigen der technisch-zeichnerischen Darstellung, die Schrifttypen basieren auf geometrischen Figuren, sehr oft kreissegmente, das fehlt völlig.
Nach dem Rundgang Kaffee im Museums-Café, es gibt schönere Möglichkeiten. Internetsuche für ein spätes Mittagessen. R muss Muscheln haben, N kommt mit Nudeln zurecht. Die übliche Lehre, die erste Reihe, hier der Marktplatz, mit 5 Restaurants direkt nebeneinander, muss sich nicht anstrengen. Das bestätigt auch die bräsige Rentnergang, 3 Ehepaare, die sich mitten im Restaurant breit machen. Es gelingt ihnen, jeglichen Durchgang fast unmöglich zu machen. Was ist das? Am deutschen Wesen soll die Welt genesen?
Nach dem Essen R zum Shoppen, N zum Belfried, dort zu spät, 45 min vor 18:00 h kein Einlass mehr. Kirche gegenüber, um den erneuten Regenschauer abzuwarten, schon vor dem Museum N nass, wegen selbstverschuldeter schlechter Planung, es war absehbar.
Nach dem Regen schwere Sturmböen, daher N nicht zum Einkauf,sondern eilig mit dem Fahrrad zum WoMo, um nach der Markise zu sehen. Noch alles intakt, aber ein Hering der Sturmsicherung hatte sich schon gelöst. Markise eingedreht und Tisch und Stühle weggeräumt.
Abends Fernsehen, Nachrichten und Serie.
Dienstag, der 16.09.2025
Wieder erst gegen 12:00 h vom Platz los, dieses Mal mit dem Bus. R hatte herausgefunden, dass die Fahrt mit Ticket vom Automaten nur 0,15 € kostet und das auch noch hin und zurück. Freundlicherweise dürfen wir die erste Station umsonst mitfahren und dann schnell Tickets lösen. Wir spendieren 2 Niederländern auch 2 Tickets, damit es schnell weitergeht.
Ausstieg am Korenmarkt direkt in der Nähe des Belfried. Zum Belfried siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Belfried_(Gent)
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Der Genter Belfried ist 95 Meter hoch und steht im Zentrum der flämischen Stadt Gent. Er erhebt sich zwischen St.-Bavo-Kathedrale und St. Niklaskirche, mit deren Türmen er auf einer Linie steht. Gemeinsam bilden sie die berühmte Genter Dreiturmreihe drie torens van Gent. Die Genter Tuchhalle ist mit dem Belfried verbunden und beherbergt auch den Turmeingang.Berühmt sind die vier steinernen Wächterfiguren aus dem Jahre 1339 auf den Ecktürmen (heute in Kopien), die große Rolandglocke von 1660 (6070 kg), ein Glockenspiel von 1659, die Turmuhr von 1912 und v. a. der legendäre, 1377 gegossene „Drache von Gent“ als Turmspitze.
Das Secreet im Genter Belfried, in dem wichtige Privilegien aufbewahrt wurden, hatte zwei Türen mit je drei Schlössern, deren Schlüssel im Besitz verschiedener Handwerkerzünfte waren. Der Schrank mit den Urkunden hatte 18 Riegel, die wiederum mit 3 Schlüsseln geschlossen wurden. Diese wurden vom Vogt und den Hauptschöffen aufbewahrt.
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Vom Belfried zur Bootsanlegestelle, jedoch nicht Hop-on-Hop Off-Boote, sondern die kleinere 40 minütige Rundfahrt. Bilder bei Piwigo.
Der kleine Hunger meldet sich, heute einfach, Friet met Frikandel. Gestärkt bummeln wir an der Leie entlang, schöne Häuser, Läden, aber sehr touristisch. Bereits in der zweiten Reihe völlig ausgestorben, Nachsaison.
Wir sind zugeguckt, also zurück zum Platz, noch gesättigt vom späten Mittag folgt abends Fernsehabend.
Mittwoch, der 17.09.2025
Früh auf, da Regen angekündigt ist, N duschen, dann entsorgen, noch vor 09:00 h Abfahrt Richtung Blankenberge an der belgischen Nordseeküste. Der Stellplatz sieht zunächst nicht einladend aus, wir parken vor dem Sealife / Zee Swembad. Hier sogar Free-Wifi. Erstmal Frühstück.
Die Haltestelle der Kusttram ist nur 5 min Fußweg entfernt. Bisschen knapp ziehen wir noch schnell zwei Tagestickets, müssen dann aber feststellen, es geht erstmal durch die Orte oder man schaut auf die Dünen. Kein Meer. Wenn Meer, dann bleibt es hinter der Reklamefolie in der Bahn deutlich unscharf verborgen. Fotos entfallen.
Es zieht sich, am Bahnhof Oostende noch Wartezeit. Da wir den Streckenverlauf nicht kennen steigen wir in Nieuwpoort aus. Wir sind froh, die Hochhäuser und die Betonriegel hinter uns gelassen zu haben. Auffälig war auf der Geriatrieauflauf, das Rollator Geschwader bevölkert die Bahn. Aber wir müssen uns wohl allmählich dazu zählen lassen.
Schöne Häuser, keine Menschen, Touristinfo Magnet, Fischladen Einkauf für Abends. Angebot sehr vielversprechend, aber Heilbutt 63,40 € / kg, dafür sehr große Auswahl.
Der Spar an der Haltestelle liegt so günstig, dass wir noch den Einkauf erledigen, obwohl es dann deutlich bepackt zurück geht.
Es war schon nach 16:00 h, so dass wir doch den Stellplatz wählen. Ist gar nicht so schlecht, Zugang mit Zahlencode nach Bezahlen. FreeWifi, Sanitär gut.