30.07. – 02.08.2025 Kurztrip Weser Renaissance

Da wir bis jetzt nur eine Nacht im neuerworbenen Wohnmobil verbracht hatten, sollten jetzt, trotz der eher anstrengenden Wettervorhersage, mehrere Eingewöhnungs- und Testtage folgen. Erst noch ein Blick auf das Wetter:

Fotos: https://wordpress.hol-den-ball.de/piwigo/index.php?/category/128

Genügend Tiefs (linksdrehend) schaufeln eine Front nach der anderen heran, es wird also deutlich unbeständig sein.

Daher kamen als Ziele nur stadtnahe Plätze in Frage. Schließlich haben wir uns für Detmold und Hameln entschieden.

Die Recherche führt zum Stichwort: WESER RENAISSANCE. Dazu meint Wiki:

Bezeichnend für adelige Bautätigkeit im 16. Jahrhundert ist die Umwandlung einer mittelalterlichen Burg zum repräsentativen Schloss, wobei zunächst vor allem Zweiflügelanlagen entstanden. Die geschlossene Anlage mit aufeinanderstoßenden Flügeln und Treppentürmen im Hofwinkel wurde in der Weserregion im Laufe des 16. Jahrhunderts zur bevorzugten landesherrlichen Bauform, die auch bald vom niederen Adel aufgegriffen wurde. Die charakteristischen Zwerchhäuser (mittelhochdeutsch ‚twerh‘ = quer) mit sogenannten welschen Giebeln (welsch = italienisch) eigneten sich besonders gut als Herrschaftssymbol, da sie bei Schlössern wie denen in Detmold, Celle oder Bückeburg, die von hohen Wällen umgeben waren, schon aus der Ferne zur Geltung kamen. Neben den Vierflügelanlagen gab es auch dreiflügelige Schlösser, sei es geometrisch streng geschlossen wie die Wewelsburg oder zum Wirtschaftshof hin offen, wie Schwöbber. Auch Zweiflügelanlagen sowie einflügelige Bauten gehören zum Repertoire der Schlossarchitektur entlang der Weser.

Und weiter:

Der als Weserrenaissance bezeichnete Baustil ist eine regionale Variante der nordischen Renaissance. Zwischen dem Beginn der Reformation und dem Dreißigjährigen Krieg erlebte der Weserraum einen Bauboom, wobei die Weser, die als Verkehrsweg für Waren und Ideen eine wesentliche Rolle spielte, nur die nord-südliche Ausdehnung der Kulturregion definiert, die sich nach Westen bis Osnabrück und nach Osten bis über Wolfsburg hinaus erstreckt. Schlösser, Adelshöfe, Rat- und Bürgerhäuser sowie Sakralbauten der Renaissance haben sich in ungewöhnlich hoher Dichte erhalten, weil sich die Region wirtschaftlich nur schleppend von den Folgen des Dreißigjährigen Krieges erholte und für eine barocke Umgestaltung, wie sie etwa in Süddeutschland erfolgte, die Mittel fehlten.[1] Eine Fortsetzung fand die Weserrenaissance im Weserbarock.

Herausgehoben sei der Besuch des Schlosses Detmold, obwohl der deutsche Sperrwahnsinn das Auffinden des Einganges hinreichend erschwerte. Auch hier weiß Wiki wieder Bescheid und die Bilder sind bei Piwigo (s.o.).

Das Fürstliche Residenzschloss Detmold befindet sich im Stadtzentrum von Detmold. Seinen Ursprung hatte das Schloss in einer alten Burg, die bereits im Jahre 1366 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Das Schloss war jahrhundertelang Sitz der Grafen und Fürsten zur Lippe und wird bis heute vom jeweiligen Familienoberhaupt des Hauses Lippe bewohnt.

Und so ist es aufgebaut:

Die dem Schlosspark zugewandte Hauptfassade des Schlosses ist, typisch für die Weserrenaissance, asymmetrisch gegliedert. An der linken Seite erhebt sich der im 16. Jahrhundert veränderte Schlossturm, ein unverzichtbarer Bestandteil für ein Renaissanceschloss, der symbolisch auf die Beständigkeit der Herrschaft hinweisen soll … Beim Detmolder Schloss handelt es sich um eine Vierflügelanlage mit Treppentürmen in den vier Hofwinkeln. Es entspricht damit dem Vorbild von Schloss Neuhaus bei Paderborn. Dieser für die sogenannte Weserrenaissance in Deutschland charakteristische Baustil entwickelte sich ab etwa 1560 und fand weite Verbreitung. Typisch waren die das Schloss umgebenden hohen Bastionen zur Positionierung von Kanonen und breite Wassergräben, die das Schloss gegen Eindringlinge abriegelten.[2]

Am Weg und nicht auslassbar: Der Hermann, also das Hermannsdenkmal, Besuch zwischen 2-3 Schauern und die Höhe lässt ebenfalls erschauern (Piwigo!). Wiki meint:

Das Denkmal soll an den Cheruskerfürsten Arminius erinnern, insbesondere an die sogenannte Schlacht im Teutoburger Wald, in der germanische Stämme unter seiner Führung den drei römischen Legionen XVII, XVIII und XIX unter Publius Quinctilius Varus im Jahre 9 eine entscheidende Niederlage beibrachten.

Mit einer Figurhöhe von 26,57 Metern und einer Gesamthöhe von 53,46 Metern ist es die höchste Statue Deutschlands und war von 1875 bis zur Erbauung der Freiheitsstatue 1886 die höchste Statue der westlichen Welt.

Der Bau ist vor dem Hintergrund der deutsch-politischen Situation des 19. Jahrhunderts zu sehen, als nach jahrhundertealten Konflikten der Begriff „Deutsch-französische Erbfeindschaft“ geprägt wurde. Nach den Niederlagen in den Napoleonischen Kriegen und durch die politische Zersplitterung Deutschlands begann die geistige Elite zunehmend eine nationale Identität in der germanischen Vergangenheit zu suchen. Mit der zeitgenössischen Wertung Arminius’ als eines ersten Einigers der „deutschen“ (eigentlich „germanischen“) Stämme bot sich diese Figur an …

Als Kontrast dazu das Automuseum Melle (Bilder wieder Piwigo s.o; Text: Wiki und Automuseum):

Das Automuseum Melle hat seinen Sitz in Melle im Landkreis Osnabrück. In den denkmalgeschützten Hallen einer alten Möbelfabrik stehen auf drei Etagen knapp 3000 m² Fläche zur Verfügung …  Das Automuseum Melle zeigt zwischen 250 und 350 Fahrzeuge von den Anfängen des Automobils bis zu Exponaten jüngeren Datums oder zeitgeschichtlicher Bedeutung … Im Jahre 1984 wurde das Automuseum Ibbenbüren eröffnet. 1997 zog es mit neuem Namen in die Räume der ehemaligen Möbelfabrik Melchersmann an der Meller Pestelstrasse um. Etwa 2000 verschiedene historische Fahrzeuge wurden bisher als Leihgaben präsentiert. Organisiert ist es in Form einer gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sie hat 24 gleichberechtigte Gesellschafter, einer davon ist die Stadt Melle. Das Museum hat ausschließlich ehrenamtliche Mitarbeiter … Besitzer von interessanten Automobilen werden angesprochen mit der Bitte, ihre Fahrzeuge dem Automuseum leihweise zur Verfügung zu stellen. Dabei werden nur fahrbereite Fahrzeuge für maximal ein halbes Jahr angenommen, danach sollen die Fahrzeuge wieder benutzt werden. 

Automuseum Melle

Von Tetris L – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9537043

Derzeitige Sonderausstellung: Strandfahrzeuge, also Buggys in jeder vorstellbaren Bauweise, der Russe war diesesmal nicht mit dem Panzer da, sondern mit dem einen oder anderen Strandfahrzeug 8-)).

Nach dem Museum der Entschluss, auch wegen des Wetters nach Hause zu fahren.

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